Donald Glovers kafkaeskes Atlanta // Serie

Donald Glover

Earn aka Childish Gambino, Darius und Paper Boi in der Serie “Atlanta”

Dass Donald Glover aka Childish Gambino viele Talente hat, war schon lange klar – egal ob er sich als Autor, Schauspieler oder Rapper betätigt, ihm scheint alles zu gelingen. Sein neustes Projekt, die Serie “Atlanta”, schließt sich diesem Reigen ganz mühelos an.

Atlanta handelt von Earn (Donald Glover) und dessen Cousin Alfred „Paper Boi“, einem aufstrebenden Rapper. Nachdem Earn von der Elite-Universität Princeton abgegangen ist, befindet er sich in einer klassischen Quarter-Life-Crisis: Er wohnt bei seiner Ex-Freundin, weiß nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll und hat außerdem Geldprobleme. Als Earn mitbekommt, dass sein Cousin Alfred zu einem relativ erfolgreichen Rapper avanciert, sieht er seine Chance gekommen, Paper Boi’s Manager zu werden, diesen berühmt zu machen und so aus seinen eigenen finanziellen Schwierigkeiten herauszukommen. Die Serie begleitet Paper Boi und Earn durch ihre Tage, wobei fraglich ist, ob sie tatsächlich auf den großen Durchbruch hinsteuern.

Glover gelingt es bei der Serie, ein sehr humoristisches, teilweise etwas skurriles, ja fast schon kafkaeskes Porträt der typischen Südstaaten-Gesellschaft Atlantas zu geben. Eines der Hauptthemen der Serie ist die hohe Dichte an Kriminalität und Drogenhandel in Atlanta, außerdem gibt das filmische Werk einen spezifischen Einblick in die schwarze Community der Stadt. Schon in den ersten beiden Folgen werden Themen wie Polizeigewalt, Homophobie, Rassismus und psychische Krankheiten aufgegriffen. Trotz der teilweise sehr ernsten Themen und Ereignisse bleibt der Grundton der Serie humoristisch, was hauptsächlich an Glovers eigener schauspielerischen Leistung liegt, sowie an Keith Stanfield, der Paper Boi’s ziemlich originellen und sehr philosophischen Handlanger Darius spielt. Stanfield rappt selbst auch, außerdem spielt er Snoop Dogg im Kinofilm „Straight Outta Compton“.

In einem Interview sagt Glover, dass er mit der Serie ein Gefühl dafür vermitteln will, was es heißt, als dunkelhäutige Person in den USA zu leben, auf die Frage nach den eher düsteren Seiten der Serie antwortet er: “I always want people to be scared, because that’s kind of how it feels to be black.

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