Schon mit elf Jahren schrieb Lianne La Havas ihren ersten eigenen Song. Eigentlich wollte sie Kunstlehrerin werden, dann wurde die Britin allerdings von Paloma Faith als Backroundsängerin engagiert, von verschiedenen Produzenten entdeckt und wurde schlussendlich doch nicht Lehrerin, sondern Sängerin.
Ihre Stimme erinnert an Lauryn Hill, Erykah Badu oder Sade, ihre erste Single „Lost & Found“ war sofort ein großer Erfolg. Ihr erstes Album „Is Your Love Big Enough“ wurde für den Mercury Music Prize nominiert und von iTunes zum Album des Jahres 2012 gewählt. Zwischen ihrem ersten und dem 2015 erschienenen zweiten Album arbeitete sie unter anderem mit Prince, Alt-J und Aqualung zusammen.
Lianne La Havas Mutter ist Jamaikanerin, ihr Vater Grieche, aufgewachsen ist sie in London. Ihr kürzlich erschienenes zweites Album „Blood“ handelt von Herkunft, Familie und Erziehung und den Schwierigkeiten, bei so vielen unterschiedlichen Einflüssen seine eigene Identität zu finden.
Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit Stephen McGregor, Paul Epworth und Jaimie Lidell. Im Vergleich zu ihrem ersten Album, bedient sich Lianne La Havas jetzt schon viel selbstsicherer eines breiten Spektrums aus Soul, Neo-Soul, Funk und Elektronik. Die Tracks sind eine gute Mischung aus ruhig und melancholisch, wie zum Beispiel „Tokyo“ und ziemlich peppig wie „What You Don‘t Do“.
Die zuerst erschienene Single „Unstoppable“ hat sie für ihren Exfreund geschrieben, darin verarbeitet sie die Beziehung und versucht sich zu erklären. „Green & Gold“ handelt einerseits vom Erwachsenwerden und ist andererseits eine Ode an Jamaika. Der vorletzte Track des Albums „Never Get Enough“ ist ganz anders als der Rest des Albums und geht schon fast in Richtung Metal, was dem Ganzen eine interessante neue Wendung gibt.
Fazit: „Blood“ ist alles in allem ein sehr gelungenes Album und sehr angenehm anzuhören. Eins fehlt jedoch leider: der ganze besondere Track, der sofort einschlägt. Außerdem sehr empfehlenswert sind Lianne La Havas Musikvideos, vor allem für alle, die ein bisschen modeaffin sind, denn ihre selbstkreierten, ständig wechselnden Outfits sind das Sahnehäubchen zu ihrer Musik!