Noch vor Kurzem mit Cro auf Tour, heute auf eigener „Stoned ohne Grund“-Tour – ausverkaufte Hallen von Deutschland bis in die Schweiz. Und nicht nur dort werden die Shows des Stuttgarterboys Danju gehypt, für die Performance im B72 in Wien sind ebenfalls keine Tickets mehr zu ergattern. Wie sehr das Publikum abgehen kann, konnte man bereits in den Tourvlogs beobachten – kann die Wiener Crowd da mithalten?
Auch wenn es kein Timetable für die Show gibt, erscheint das eher jüngere Publikum zwischen acht und halb neun. Den Startschuss übernehmen die zwei Voracts Bizzy Burnhard und Middlez. Am Vortag war die Gang noch in Zürich, wo Bizzy die Nacht im Knast verbrachte und deshalb etwas ermüdet die Lines ins Mic spittet.
Mittlerweile hat sich die Location bis nach hinten gefüllt und die Leute erwarten Danju mit steigender Begeisterung. Der lässt nicht lange auf sich warten und marschiert durch die Menschen direkt auf die Bühne. Mit dem Jägermeister-Shot gibt es erst mal einen Toast auf die Jungs und Mädels und eine kurze Vorstellung seiner Person, welche er „stoned“, ganz nach dem Motto, aus der Hand abliest. Nach den Party-Tracks versetzt er sich in eine emotionale Lage und performt „Nur Bekannte“. Zwischen den Tracks ertönt konstant eine gedämmte, außerirdische Hintergrundmusik – das Alien, Yung Win, ist Danju und der Gang auf der Lauer: “Er hat wieder etwas in die Drinks gemixt“ – Verdammt. Bizzy erzählt nebenher erneut von der Nacht in Zürich und entschuldigt sich auch bei seinem Tourmanager – 18 Anzeigen innerhalb einer Tour – ein bisschen unpraktisch.
Ganz fresh aufgepimpt performt Danju ein Mash-up aus einem Cro-Feature und Haftbefehls „Cheech & Chong“. Nachdem er sich kurz in die Ecke gestellt und das Publikum eine Zugabe verlangt hat, geht er die Treppen hoch und spielt den Klassiker aus dem “Cali”-Mixtape: “Irgendwann”.
Fazit: Danju kann mit seinem zweiten Mixtape Hallen als Vorprogramm entertainen und beweist in Wien sein raptechnisches Talent. Auch wenn er versucht, in im Dunskreis Cros wahrgenommen zu werden, scheinen seine Tage noch nicht gekommen zu sein. Ihm fehlt trotz YouTube-Klicks noch ein wenig das Profil, um am florierenden Markt des Deutschraps wirklich aufzufallen. Wie schon erwähnt, entpuppt sich die Location nicht als ideal für die eigentlich geplanten Abgänge, dennoch wird der zur Verfügung gestellte Platz gekonnt ausgenutzt. Die Augenringe am Montagmorgen haben sich ausgezahlt – Skrrrt Skrrrt