Ihre Musik bezeichnen sie als “Urban Brass”, eine Mischung aus Rap und Blasmusik: Jetzt lädt Moop Mama mit seiner neuen Single “Party der Versager” ein, den “Versager-Boogie” zu tanzen. Wie der geht? Verhalten die Beine schwingen, Hüften leicht kreisen zum Takt der Großstadt-Melancholie, dabei “ein Schritt vor, zwei zurück - Bauch raus, Brust rein, immer leicht gebückt”. Da kann Keno ja vielleicht mit seinem Nachnamen punkten, ein “Langbein” kommt beim Tanzen nicht gerade schlecht…
Keno rappt gewohnt energiereich und präzise über schrumpfende Erfolgssausichten der “Generation-Praktikum” (nein, nicht “Maybe”!) und den fadisierenden Alltagstrott, der sich in unseren Breitengraden wie ein ausgelutschter Kaugummi in die Länge zieht. Er appelliert daran, einmal nur man selbst zu sein, seine ganz persönliche Maske abzunehmen und der ernüchternden Realität ins Auge zu schauen; alles andere ist pure Satire und Schauspielerei seiner selbst. Soll heißen: man muss nicht immer das Beste geben, Versagen ist auch gut, vor allem aber authentisch (das Thema kommt ja in letzter Zeit im Rap nicht allzu selten vor…) Dass Keno durchaus Talent für das Schauspiel besitzt, weiß man ja schon aus Creme-Fresh-Zeiten - im neuen Video schlüpft er in die Rolle eines Unterleiberl- und ein Stethoskop-tragenden Arztes, der sich irgendwo zwischen Clown und Oberlehrer einreiht.
In der Hook bekommt der treibende und knirschende Beat noch eine Brise schmackhaften Münchner Senf, …ah nein, Blasmusik dazu: grooviger Moop Mama-Mix in Perfektion!
“Komm auf die Party der Versager, wer nichts erwartet, dem kann nichts mehr passieren.
Ey, Ey, die Party der Versager, wer nicht lächelt, kann sein Gesicht nicht verlieren.
Wem alles gleich ist, den kann nichts mehr schockieren.
Komm auf die Party der Versager, tanz den Versager-Boogie mit mir.
Und der geht: ein Schritt vor, zwei zurück - Bauch raus, Brust rein, immer leicht gebückt.
Und jetzt tritt auf der Stelle, tritt auf der Stelle, tritt auf der Stelle, es gibt kein Vorankommen….”.
Inhaltlich regt der Track wirklich zum Nachdenken an, der süffisante und zynische Unterton gibt ihm dabei das gewisse Extra, denn bei aller Spaßtreiberei bringt es der Münchner Rapper auf den Punkt: “Das Leben ist eine Schlampe, die du dir nicht schöntrinken kannst.”
Übrigens: Am 01.11. erscheint ihr neues Album “Das Rote Album” und am 20.11. kommen die Jungs ins Porgy & Bess, hinschauen lohnt sich!
(NH)